Statt Karten: Schreibrausch.

aexmas08
Man hört, sieht und liest nichts von mir. Emails bleiben unbeantwortet, Weihnachtskarten kommen keine, das Telefon bleibt stumm. Was ist los mit mir?

Die Erklärung ist ganz einfach: Der nächste Roman. Ich bin im Schreibfieber. Emails kommen an, ich lese sie, denke "ah ja, da muss ich antworten": Und antworte nicht. Irgendwo liegen die Karten, die ich für Weihnachten gekauft habe, um sie wie im Vorjahr mit launigen Grüßen zu verschicken: Inzwischen ist Heiligabend, die Post kommt nicht mehr an, das kann ich auch lassen. Jede Menge Meldungen, die ich unbedingt auf die Homepage bringen müsste: Sie stapeln sich seit Wochen. Zu reparierende Lichtschalter und andere Arbeiten im Haus: Man frage nicht! Rechnungen, Verwaltungskrempel, das Finanzamt: Ja, ja, ja – aber muss das alles jetzt sein? Jetzt, wo sich die Handlung zuspitzt, der Plot auf den Höhepunkt zuläuft, die Finger einfach nur schreibenschreibenschreiben wollen?

So kommt es, dass Schriftsteller in den Ruf geraten, unsoziale Wesen zu sein: Sie sind es. Zumindest, wenn das Schreiben mit ihnen durchgeht. Und manchmal auch sonst.

In einem schwachen Versuch, zu retten, was zu retten ist, deswegen hier – völlig ungenügend, klar – und wenig überraschend:

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Und bloß nicht verrückt machen lassen von all den düsteren Prognosen für 2009: Die stammen alle von Leuten, die schon die Ereignisse, die gerade hinter uns liegen, nicht vorhergesehen haben...!

Der Hintergrund auf dem Bild ist übrigens nicht die Bretagne, sondern Kanada. Worüber ich auch schon längst was schreiben sollte.

Kommt alles. Später. Erst noch diese Szene.

Und dann vielleicht noch eine...

Besoffen auf Bahngleisen

Man stellt an die Bahn höhere Ansprüche hinsichtlich Pünktlichkeit als an jedes andere Verkehrsmittel. Zwanzig Minuten zu spät mit dem Auto? Na ja, da war eben ein Stau auf der Autobahn, da kann man nichts machen. Zwanzig Minuten zu spät mit der Bahn? Katastrophe, unerträglich, da sieht man mal wieder. Zwanzig Minuten zu spät mit dem Flugzeug? Das kommt gar nicht vor. Wenn ein Flugzeug zu spät kommt, dann gleich um zwei Stunden. Oder sechs. Oder acht. Und das Gepäck ist dann auch gleich noch verschwunden und taucht erst zwei Tage später wieder auf. Aber da sagt trotzdem keiner was. (Wahrscheinlich, weil man beim Fliegen immer froh ist, überhaupt heil wieder runtergekommen zu sein.)

Jedenfalls: Die Weiterfahrt des Zuges verzögere sich "wegen einer Schienenstörung", erfuhr man kurz vor Essen. Was denn eine Schienenstörung sei, fragte ich den Zugbegleiter, als der meine Fahrkarte knipste. Mein Bild war das sich in Metallkrämpfen windender Geleise, die jeden Zug kreischend abzuwerfen drohten. Tatsächlich handele es sich, erklärte er mir, um Betrunkene, die sich auf den Geleisen herumtrieben. "Ach so", sagte ich. "Na, das wäre doch interessant zu wissen."

Die nächste Durchsage lautete dann tatsächlich: "Wegen alkoholisierter Personen auf den Bahngleisen hat unser Zug derzeit eine Verspätung von zwanzig Minuten."

Bremen geht früh zu Bett

Ein Schriftsteller auf Reisen: Wieder mal Pech gehabt. Dabei hatte ich mich auf dem Weg in die Buchhandlung eigens nach einem Restaurant mit lesungskompatiblen Öffnungszeiten umgesehen und auch eines gefunden, das "bis 23:00" angab. Aber als die Lesung um 22:30 aus ist und ich dorthin komme - es sind nur ein paar Schritte - sagt mir die Kellnerin bedauernd: Die Küche hat schon Schluss gemacht; es war einfach zu wenig los.

So heißt es wieder mal, mit knurrendem Magen zurück ins Hotel, mit den Erdnüssen und dem Snickers aus der Minibar den schlimmsten Hunger dämpfen und aufs Frühstück hoffen. Und mich ärgern, dass ich nicht wenigstens davor ein Sandwich oder dergleichen gegessen habe. Aber vor einer Lesung habe ich eben oft überhaupt keinen Appetit - und während der Lesung merke ich dann, wie der Magen bei jedem Schluck Wasser revoltiert, als wolle er sagen: "Was soll ich damit? Ich will was Richtiges!"

Die Lesung selber war gut. Ein aufmerksames Publikum, ein angenehmes Ambiente - und die bisher beste Mikrofonanlage dieser Reise, die selbst ein Flüstern noch problemlos bis in die hinterste Reihe hörbar machte.

Schneeflocken gegen Lokomotiven - 1:0

Früher galt die Eisenbahn als das Verkehrsmittel, das noch fährt, wenn sonst nichts mehr geht. Die alten Dampfloks mit den Schneeräumern vorn fingen erst ab 120 cm Schneehöhe an, über Verspätungen nachzudenken - tja, das waren noch Zeiten.

Heute scheint die Bahn das Verkehrsmittel zu sein, das bei Schneefällen als erstes ins Trudeln kommt. Schon bei der Anreise nach Gütersloh - da wurde von dem bevorstehenden Schneefall nur geredet - kam es zu Verspätungen, und heute morgen, als alles weiß war, herrschte das totale Chaos. Im Bahnhof jedenfalls. Auf den Straßen davor fuhren die Autos, als wäre nichts. Und viel war auch nicht, ein leises Rieseln von Schnee, der nur hier und da überhaupt liegenblieb, auf Büschen und Dächern allenfalls. In Lettland würde man bei so einem Wetter noch kurzärmlig gehen, schätze ich. Die spannende Frage ist, was los wäre, wenn noch mal richtiger Winter käme.

Das Wort, das mir dazu einfällt, ist 'hochgezüchtet'. Das heißt: Höchst leistungsfähig, aber nur bei idealen Bedingungen - die kleinste Störung genügt, um alles zusammenbrechen zu lassen.
Ich fürchte, nicht nur die heutige Bahn ist so ein hochgezüchtetes System. In Anbetracht dessen, dass die Krisen (sogar die selbstgemachten) eher mehr werden und eher gravierender, keine gute Diagnose.

Daten der Lesereise stehen fest

Inzwischen habe ich die genauen Daten meiner Lesereise. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine meiner Lesungen anzutun, findet im Kalender alle Angaben, wo und wann das jeweils stattfindet.

Darf man Bücher zum Signieren mitbringen? Ja, darf man. Sie dürfen auch gelesen sein und dürfen auch so aussehen; jeden Autor freut es, wenn seine Bücher nicht nur gekauft, sondern auch gelesen werden. Aber: Bitte nicht die ganze Sammlung! Mit Rücksicht auf die anderen Gäste und auf den Autor. Maximal so 2-3, würde ich vorschlagen. Dann sehe ich auch gleich, was Ihre Lieblingsbücher sind...

Ein Ort war falsch angekündigt: Tübingen. Dort lese ich nicht, das war ein Übertragungsfehler; dort befindet sich lediglich der Hauptsitz der Buchhandelskette Osiander. Lesen werde ich jedoch in deren Filiale in Neustadt an der Weinstraße.

Software für Autoren: Papyrus

Wohlgemerkt: Es ist nicht das Geringste dagegen einzuwenden, seine Romane mit Microsoft Word zu schreiben. Das ist das wohl am weitesten verbreitete Textprogramm, es kann praktisch alles, und wenn man es verwendet, ist man ohne weitere Umstände mit aller Welt kompatibel, inklusive der Verlagswelt. Wenn Sie also damit zurechtkommen und bis jetzt nie den Gedanken hatten, nach was anderem zu suchen, dann bleiben Sie um Himmels Willen dabei.

Andernfalls hätte ich hier einen heißen Tipp. Lesen Sie mehr...

gmx.de funktioniert wieder

Dank eines guten Bekannten, der den Vorstand der gmx-Gmbh Deutschland auf die "Barriere am Rhein" aufmerksam gemacht und meine Mails (mit Fehlerprotokollen, Rückmeldungen usw.) an deren technischen Service weitergeleitet hat, ist die Sache ins Rollen gekommen. Und siehe da, nach mehreren Anläufen, in denen es nicht funktionierte, obwohl es "eigentlich" hätte funktionieren müssen, stellte sich dann heraus, dass doch irgendeine Adresse in irgendeiner Liste nicht so eingetragen war, wie sie hätte eingetragen sein sollen usw. usf. etc. pp. (verstehen Sie nicht? Ich auch nicht. Wer versteht schon, wie das Internet funktioniert?), gelang es dann erstmals seit unausdenklichen Zeiten, eine Mail an einen gmx.de-User nicht nur zu verschicken, nein, sie kam auch tatsächlich an, was ich daran merkte, dass der Betreffende sich für die Antwort bedankte.

So löse ich heute und hiermit gmx.de aus Acht und Bann.

Wohlgemerkt: Erreicht haben mich Mails von gmx.de schon immer. Nur mit dem Antworten hat es nicht geklappt. Wenn Sie mir also schreiben sollten, eine gmx.de-Adresse besitzen und keine Antwort von mir kriegen, dann liegt das nicht mehr an Ihrem Provider, sondern an mir.

"Ausgebrannt" erhält den Kurd-Lasswitz-Preis

Mein Roman "Ausgebrannt" erhält den Kurd-Lasswitz-Preis 2008. In der Abstimmung landete der Titel mit 157 Stimmen auf dem ersten Platz.
elstercon_cover_2008

Der Kurd-Lasswitz-Preis ist ein Literaturpreis zur deutschsprachigen SF, der seit 28 Jahren alljährlich in bis zu acht Kategorien vergeben wird. Abstimmungsberechtigt sind die "professionellen SF-Schaffenden", also die berufsmäßig in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem Gebiet der Science-Fiction tätigen Autoren, Übersetzer, Lektoren, Verleger, Graphiker und Fachjournalisten; nominiert werden können jeweils Neuerscheinungen des Vorjahres: Eine Konstruktion, für die der amerikanische "Nebula Award" Vorbild war. Benannt ist er nach Kurd Lasswitz, der, ein Zeitgenosse Jules Vernes, allgemein als Begründer der deutschsprachigen Science-Fiction gilt. Er ist nicht dotiert.

Die Preisverleihung erfolgt am Samstag, dem 30. August 2008, um 21 Uhr 30 in Leipzig auf dem 9. Elstercon. Ich werde nicht da sein, da ich an dem Wochenende bereits seit längerem anderweitig verpflichtet bin, kann aber jedem, der sich für das Thema des Cons - "Projekt Mensch" - interessiert, den Besuch der Veranstaltung nur empfehlen. Zumal Leipzig eine Stadt zum Wohlfühlen ist.

Lesereise Ende November

Eigentlich wollte ich dieses Jahr ja keine Lesereise mehr machen, sondern mich ganz aufs Schreiben konzentrieren. Aber nun kommt im Herbst "Ausgebrannt" in der Taschenbuchausgabe heraus, und irgendwie war mir dann doch danach, mich damit ins vorweihnachtliche Gewühl zu stürzen.

Als ich meinen Verlag anmailte deswegen, rechnete ich halb und halb damit, etwas in der Art zu hören zu kriegen von wegen "ach, Herr Eschbach, jetzt kommen Sie damit an, nachdem Sie die ganze Zeit...", aber nein, siehe da, es war durchaus noch nicht zu spät, die letzten beiden Novemberwochen waren verplant wie nix.

Im Augenblick weiß ich selber nur, in welche Orte es gehen wird (kreuz und quer durch die Republik mal wieder). Wer nachsehen will: Im Kalender habe ich sie schon mal eingetragen. Alle weiteren Informationen folgen, sobald ich sie habe.

gmx.de bleibt unzugänglich

Ein guter Bekannter hat sich der Sache angenommen und gmx.de geschrieben in Sachen "Email-Nirvana". Wie sich herausstellte, macht gmx.de aber nichts falsch. Jedenfalls sind sie fest davon überzeugt. Lesen Sie mehr...

Email-Nirvana gmx.de

Wie ich an anderer Stelle schon einmal erklärt habe, kann ich nicht mehr alle Mails beantworten, die mich erreichen (ich lese sie aber alle, nach wie vor!). "Nicht alle" heisst, dass ich manche eben doch beantworte - entweder, weil ich das Gefühl habe, eine Mail bedarf einer Antwort, oder manchmal auch einfach, weil mich eine Zuschrift zu einer spontanen Antwort reizt. Auch gibt es einen Zusammenhang zu meinem jeweiligen Romanprojekt: Wenn ich dort gerade hänge, beantworte ich manchmal Mails, statt dem Cursor beim Blinken zuzusehen, und wenn es gut läuft, lasse ich selbst dringende geschäftliche Mails sich in fast ruinöser Weise ansammeln, weil ich dann einfach keinen Kopf dafür habe.

Bisweilen passiert es, dass ich ein Mail beantworte, manchmal auch ausführlich, weil es ausführlich sein muss - und dann kommt das Ding nicht an. Manche Mails verschwinden spurlos; das erfahre ich aber meistens nicht, sondern wähne meine Antworten wohlbehalten angekommen. Manche meiner Mails aber werden - begleitet von sich geradezu entrüstet lesenden Fehlermeldungen - abgewiesen. Das ist frustrierend. Ein besonders hartnäckiger Gegner meiner elektrischen Post ist, wie mir bei Durchsicht der entsprechenden Rückmails klar wurde, der Provider gmx.de. Die weisen meine Mails so grundsätzlich als Spam (!) ab, dass ich leider die Regel aufstellen muss, dass Mails von Adressen mit der Endung @gmx.de grundsätzlich nicht mehr beantwortet werden. Sorry, falls Ihre dabei ist.

Und ehe jemand fragt: Natürlich habe ich auch schon versucht, eine Mail an gmx.de selber zu schicken, um zu fragen, wieso die das machen.

Bloß wurde die natürlich auch abgewiesen.

Tja.

"Marsprojekt" abgeschlossen

Am Samstagvormittag stand er endlich in der Einfahrt, der weiße Lieferwagen vom Paketdienst, und der junge Mann kam mit einem großen Paket auf mich zugestürmt, als ich aus der Tür trat. In solchen Momenten gehe ich im Geist immer rasch eine Art Liste im Hinterkopf durch - "was erwarte ich an Paketen?" Diesmal fiel mir nur ein Punkt ein, und das war es dann auch: Die Belegexemplare von "Das Marsprojekt 5 - Die schlafenden Hüter".

Für einen Schriftsteller ist das immer ein besonderer Moment: Das Buch, an dem man so lange gegrübelt und geschrieben und korrigiert und nochmal korrigiert und das man irgendwann endlich zum Druck freigegeben hat (in der Regel mit dem Gefühl, dass man bestimmt was übersehen hat), endlich wirklich und wahrhaftig in Händen zu halten. Es aufzuschlagen, die Sätze und Kapitel wiederzusehen, an die man in der Zwischenzeit - man hat ja in der Regel schon wieder was anderes in Arbeit - nicht mehr gedacht hat, und sie wiederzuerkennen. Es zu riechen, zu spüren, wie es sich anfühlt, was es wiegt, wie sich die Seiten umblättern.

In diesem Fall war der Moment noch einmal ganz besonders besonders, denn immerhin ist mit diesem Buch nun der fünfteilige Zyklus um die "Marskinder" zu seinem Ende gekommen. Keine Kleinigkeit: Den ersten Band habe ich im Jahr 2000 konzipiert, mir schon damals auch Gedanken gemacht, wie sich das Buch zu einer mehrbändigen Serie ausbauen ließe, Gedanken, die sich im Großen und Ganzen dann auch ziemlich so umsetzen ließen, wie ich es damals auf einem A4-Blatt karierten Papiers skizziert hatte. Als ich den fünften Band schließlich zu den anderen ins Regal stellte, blätterte ich die auch nochmal durch. Mein Ziel war gewesen, fünf Bücher zu schreiben, von denen jedes neben seinem Beitrag zur großen Geschichte auch eine (einigermaßen) abgeschlossene Geschichte erzählen sollte: Etwas, das mir, wie mir scheint, ganz gut geglückt ist.

Beim ARENA-Verlag wird der Belegversand so gehandhabt, dass der Autor seine Exemplare erst kriegt, wenn der Buchhandel beliefert wird. Das hat eine gewisse merkantile Logik und kommt dem Leser zu Gute, der ein neues Buch ja eventuell ungeduldiger erwartet als der Autor (jedenfalls ist das der vom Autor erhoffte Idealfall), da er ja, anders als der Autor, noch nicht weiß, was darin steht. Mit anderen Worten: Jetzt, da ich das Buch habe, sollte es auch in allen guten Buchhandlungen verfügbar sein.

"Marsprojekt 5" - Auslieferung verzögert

Seit der Juli angebrochen ist, vergeht kein Tag, ohne dass Mails ankommen mit Nachfragen, was denn nun sei mit dem fünften Band des "Marsprojekts", in keiner Buchhandlung fände sich der? Angekündigt für 1. Juli, findet sich mancherorts im Internet ein ganz anderes Erscheinungsdatum, was denn nun stimme?

Nun kriegen natürlich nicht alle Buchhandlungen ein Buch zur gleichen Zeit, und grundsätzlich freut einen Autor solch lebhaftes Interesse natürlich, aber irgendwann - so nach der zehnten Mail ungefähr - kam mir die Sache doch seltsam vor, und ich fühlte mich bemüssigt, mal nachzufragen. Was nämlich durchaus auch vorkommt, ist, dass sich Planungen ändern, manchmal sogar an den Leuten im Lektorat vorbei. Gerade hat mich nun die Antwort aus dem Verlag erreicht: Die Bücher selber sind längst gedruckt, aber es hat in der Tat leichte Verzögerungen beim Cover gegeben. Das ist aber inzwischen alles bereinigt, die Produktion auf vollen Touren, und ab Mittwoch dem 9. Juli wird ausgeliefert.

Danke nochmals an alle, die mir deswegen geschrieben haben!

Slowakische Ausgabe von "Ausgebrannt"

oil-slov
Noch eine Premiere: Mein erstes Buch in Slowakisch. Heute lagen die Belege im Briefkasten - "Vyhorení" lautet der Titel, und ich gehe mal davon aus, dass das "Ausgebrannt" bedeutet. Eindrucksvolles Titelbild, schön aufgemacht - gefällt mir gut.

Erschienen ist das Buch beim Verlag IKAR A.S., Erscheinungsdatum war der 1. Juni 2008. Die ISBN lautet 978-80-551-1547-4.

Was tut sich sonst so?

Nichts Besonderes. Ich verbringe die Tage an meinem Schreibtisch, und zwar damit, den nächsten Roman zu schreiben. Wie üblich. Ich hoffe, das ist auch im Sinne des Besuchers dieser Website.

Eine Trillion Rubel?

trillion_ru
Das ist die russische Ausgabe meiner Anthologie "Eine Trillion Euro", die wohl schon eine ganze Weile erhältlich sein muss. Nun hat auch mich ein Belegexemplar erreicht. Wie immer ein originelles Titelbild und eine ansprechende Gestaltung. Auch wenn ich kein Wort lesen kann, stelle ich mir die Zacharov-Ausgaben immer gerne ins Regal.

black_mirror_us
Am gegenüberliegenden Pol der Welt, in den USA, ist eine weitere meiner Kurzgeschichten, nämlich "Mutters Blumen", im Rahmen einer Anthologie deutschsprachiger Science-Fiction-Stories erschienen: "The Black Mirror and other stories", herausgegeben von keinem Geringeren als Franz Rottensteiner und übersetzt von einem gewissen Mike Mitchell, bei Wesleyan University Press.

Wie der Name sagt, ist das ein zu einer Universität gehörender Verlag. Solche Verlage haben den Nachteil, dass dort erscheinende Bücher in der Regel nie auf die Bestsellerlisten finden - erstens, weil das gar nicht das Ziel solcher Verlage ist, zweitens, weil sie gar nicht den Vertriebsapparat dafür hätten -, aber da Bestsellerplatzierungen bei Anthologien sowieso kein Thema sind, bleiben nur die Vorteile eines Universitätsverlags übrig: Hohes Ansehen und lange Lieferbarkeit.

Lesung in Toronto

Ende letzten Jahres erreichte mich eine Einladung aus Kanada: Das Goethe-Institut in Toronto wollte gerne eine Lesung mit mir veranstalten, und zwar aus den "Haarteppichknüpfern", auf Englisch bekanntlich erschienen unter dem Titel "The Carpetmakers". Da sich der vorgeschlagene Termin - Ende September 2008 - ideal in meinen Jahresplan einfügte und mich offen gestanden natürlich auch die Reise als solche lockte, sagte ich zu.
Inzwischen ist die ganze Sache in trockenen Tüchern; es gibt auch schon eine offizielle Ankündigung auf der Website des Goethe-Instituts. Die Lesung findet statt am 26. September 2008 um 19 Uhr, wie man als Europäer sagen würde, im Beeton Auditorium der Toronto Reference Library. Von der Toronto Public Library heißt es, es sei die größte öffentliche Leihbibliothek Nordamerikas: Ich bin mal gespannt, wie so etwas aussieht!

"Marsprojekt 5" erscheint am 1. Juli 2008

Der ARENA-Verlag hat beschlossen, die Leser des "Marsprojekts" nicht länger als unbedingt nötig (und ein gewisser Vorlauf ist nötig, aus produktionstechnischen Gründen) auf die Folter zu spannen, wie die Geschichte ausgeht: Nicht erst im Herbst, wie ursprünglich geplant, sondern schon im Juli soll Band 5 in den Buchhandlungen liegen. Mit einem ziemlich rasanten Cover mal wieder.

Und noch eine Kolumne...

adac_motorwelt
Seltsam, wie sich manchmal die Dinge einer gleichmässigen Verteilung widersetzen: Ich saß gerade daran, die ersten Kolumnen für die WELT zu schreiben, da meldete sich auch der ADAC und wollte gern eine von mir haben. Einen "Gastkommentar", um genau zu sein, zum Thema Ressourcenknappheit und unseren Umgang damit bzw. unsere Verdrängung der Folgen. Da sagt man auch nicht nein. Wenn ich schon mal dabei war.

Übrigens bin ich immer noch ADAC-Mitglied. Auch wenn es mir hier in Frankreich nicht soo viel nützt, aber ab und zu bin ich ja auch in Deutschland unterwegs. Vor Jahren haben mir die "Gelben Engel" mehrmals sehr geholfen, das bindet. Bei diesen Gelegenheiten habe festgestellt, dass das die besten Automechaniker der Welt sind: Einer von denen hat mit ein paar Handgriffen ein Problem behoben, das drei Besuche in zwei verschiedenen Autowerkstätten widerstanden hatte!

Also, wer die ADAC Motorwelt ins Haus kriegt, kann ja in der nächsten Ausgabe mal nachsehen.

Inzwischen scheint die "Kolumnen-Phase" aber wieder vorbei zu sein, und ich widme mich erleichtert wieder meinem Roman. Kolumnen schreiben war durchaus mal eine hübsche Abwechslung, aber mit den im Journalismus üblichen Begrenzungen der Zeichenzahl zurechtzukommen eine Herausforderung für mich - als Romanautor bin ich es doch eher gewöhnt, mir den Platz zu nehmen, den ich brauche.

Kolumne in der WELT

die-welt

Ab morgen habe ich in der Tageszeitung DIE WELT eine Woche lang (7. - 12.4.08) jeden Tag eine kleine Kolumne. Themen sind - nun, was mich gerade so beschäftigt. Ich dürfe schreiben, was ich wolle, hat man mir versichert. Also werde ich genau das tun. Wer nicht nur Internet liest, sondern auch Zeitung, und womöglich diese, kann ja mal vorbeiblättern. Man liest sich.

Neues Foto

Das neue Foto auf meiner Startseite stammt von dem Fotografen Jo Magrean, der letzten November nach Brest kam, um mich im Auftrag des Magazins VANITY FAIR zu portraitieren. Er überredete mich, sehr früh aufzustehen, denn er hatte die Idee, mich im Zwielicht des Tagesanbruchs am Ölhafen zu fotografieren. Das Aufstehen war hart, aber alles Weitere höchst faszinierend. Ich stand zwischen rangierenden Tanklastzügen; es nieselte; es galt, in die Kamera zu blicken und trotzdem nicht überfahren zu werden. Ich erkletterte eine Befüllstation für eben diese Tanklastzüge, über eine rutschige Leiter, deren Handlauf sich ölig und schmutzig anfühlte; dann stand ich da und musste in die Ferne blicken, während unten die Kamera klickte. Ich sah, dass rings um das Gelände Palmgras wild wuchs; in einem Niemandsland zwischen den Zäunen verschiedener Hafenanlagen. Irgendwann dabei entstand obiges Bild, das für meine Website zu verwenden mir Jo Magrean erlaubt hat.

Unvergessen bleibt mir der Moment, als wir zum Auto zurückgingen und plötzlich, aus irgendeinem Grund, ein ungeheurer Vogelschwarm aufstieg; Tausende, Zehntausende schwirrender Flügel. Ein paar Augenblicke lang kreiste der Schwarm über den hell werdenden, wolkenverhangenen Himmel, ein ganz und gar unwirklicher Anblick in dieser Welt, die bis zu diesem Moment nur aus Drucktanks, Silos, Rohrleitungen, Straßenlaternen und nassem Asphalt zu bestehen schien. Ich erwartete, Jo würde seine Kamera hochreissen und klick, klick, klick einfangen, was einzufangen war, doch er tat es nicht; stattdessen standen wir beide nur da und sahen den Vögeln zu, wie sie im Formationsflug kreisten und kreisten und schließlich davonzogen. Ich weiß nicht, ob der Film in dem Moment voll war. Vielleicht war der Anblick auch zu gewaltig, als dass man ihn hätte auf ein Foto bannen können.

10-Punkte-Text-ÜV für Autoren

Meine "Fragen und Antworten" habe ich noch nicht wieder aktiviert, denn um die bisherigen Bestände in eine verwertbare Form zu bringen, müsste ich mich erst mal aufraffen und meine alte Dampfmaschine von PC noch einmal zusammenschrauben, anfeuern und in Gang bringen - und das wird noch eine Weile dauern. Aber dafür habe ich was Neues und vielleicht sogar Nützlicheres: Die 10-Punkte-Text-ÜV-Methode für Autoren...

Nachtrag: Dieser Eintrag wurde aus rechtlichen Gründen am 22.10.2009 geändert.

Plakettenmagie

Auf einer Reise nach Deutschland sehe ich mich mit einem Phänomen konfrontiert, das mir aus der Ferne bislang völlig entgangen ist: Irgendjemand glaubt, dass man nur alle Autos mit roten, gelben oder grünen Plaketten zu bekleben braucht, damit man sie alle fahren lassen kann wie bisher und die Gefahr durch Feinstaub trotzdem gebannt ist. Faszinierend.

Mein eigenes Auto verfügt immerhin über einen orangegelben Aufkleber namens "G-KAT" - doch dessen magische Wirkung ist, wie ich erfahre, inzwischen erloschen. Schade. Damals hatte man mir versprochen, dass er mir eines Tages nützlich sein würde, doch dieser Tag ist nie gekommen.

Ich habe mich diesmal noch ohne magische Plakette durchgemogelt und warte bis zur nächsten Fahrt nach Deutschland erst ab, was sich das Zaubereiministerium bis dahin an neuen Vorschriften ausdenkt. Vielleicht muss man bis dahin einen Fuchsschwanz an die Antenne hängen. Dann komme ich nicht.

Interview in Vanity Fair jetzt auch online

Ich habe gleich noch nachgeguckt: Auch das Interview mit "Vanity Fair" gibt es online - allerdings ohne die sehr aufschlussreiche Grafik mit der Verteilung der verbleibenden Ölreserven. Die gibt es nur im Heft.

Interview im FOCUS

Ein Redakteur von FOCUS ONLINE hat vor kurzem ein Interview zu "Ausgebrannt" mit mir geführt. Auf die Frage, wann es erscheine, meinte er: Wenn sich ein Anlass ergibt. Dass man bei dem Thema da nicht lange warten muss, war klar. Gerade kam die Mail: Es steht online - hier.

"Ausgebrannt" auf Koreanisch

Oil-Kor
Letzte Woche hielt ich also nun meine erste Übersetzung ins Koreanische in Händen. Ein überaus imposant aufgemachtes Buch, das sich, wenn man es in die Hand nimmt, eher wie Band A-Af eines umfangreichen enzyklopädischen Lexikons anfühlt, nicht wie ein Roman. Alles, was ich darin lesen kann, sind die Satzzeichen, hier und da Worte wie "CIA", "USA" oder "OPEC" und den englischen Untertitel auf dem Cover: "ZEROBARREL". Was auch kein schlechter Titel gewesen wäre...

Ich hatte während der Übersetzung intensiven Kontakt mit der Übersetzerin (die sich zur Zeit in Deutschland aufhält), und ein großer Teil unseres Austausches betraf die zahlreichen Austrizismen im Text. Da musste ich Schwabe also einer Koreanerin die Feinheiten des Österreichischen nahebringen... Das war nicht immer ganz einfach. Bei der Gelegenheit habe ich gelernt, dass die Koreaner (zumindest die Südkoreaner) ein besonderes Augenmerk auf alles haben, was in Deutschland geschieht, aus dem einfachen Grund, weil Korea immer noch geteilt ist. Als der Verlag mich kurz vor Erscheinen noch um ein Grußwort für die Leser in Südkorea bat, war klar, was sich als verbindendes Element anbot. (Wer das Grußwort nachlesen will: hier.)

Vanity Fair

Voraussichtlich im nächsten Heft bringt die Zeitschrift "VANITY FAIR" ein Interview mit mir über den Roman "Ausgebrannt" und die Fragen zum Öl und zum Leben, die sich in diesem Zusammenhang stellen.

Zehn Jahre...

...ist es schon her, dass ich zum ersten Mal meine Homepage ins Internet gestellt habe: Im Januar 1998 war das. Seither ist viel passiert, aber die optische Gestaltung meiner Website blieb nach ein paar Varianten lange Zeit dieselbe. Nicht, weil ich keine Alternativen erwogen hätte, das habe ich durchaus immer mal wieder. Es gefiel mir nur keine davon besser als das, was ich hatte.

Dann kam letztes Jahr mein Umstieg auf den Mac. Ich kündigte eine längere Pause an, was meine Website betraf, versäumte allerdings zu definieren, was ich unter "länger" verstand. Also dauerte es keine drei Wochen, bis die ersten besorgten Mails kamen: Ob ich denn womöglich nicht zurechtkäme mit dem Mac? Auf meiner Homepage hätte sich nun schon lange nichts mehr getan, so schwierig könne das doch nicht sein...?

War es auch nicht. Die Umgewöhnung ging ratz-fatz; schon eine Woche, nachdem ich den Mac auf meinem Schreibtisch aufgestellt hatte, kam mir mein alter PC vor wie eine gusseiserne Dampfmaschine. Aber es war auch mal ganz schön, sich einfach nicht um eine Homepage kümmern zu müssen. Wenn da nicht immer diese Mails gewesen wären, die nachhakten, was denn los sei, ob es mir gut ginge und so weiter! Wollte ich mich nicht ganz aus dem Internet verabschieden (was, wer weiß, eines Tages durchaus noch passieren kann), dann musste ich irgendwann weitermachen. So zum zehnjährigen Jubiläum, sagte ich mir, das war ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang.

Einen Neuanfang auch, was das Technische betraf. Bisher hatte ich alles von Hand in HTML codiert: Was nicht ganz so aufwendig und auch nicht so schwierig ist, wie es für den, der sowas noch nie gemacht hat, klingen mag. Aber es war eben doch immer ein Angang, der ein Umschalten vom Romanschreib- in den Programmiermodus erforderte. Und ich scheine der Programmierei allmählich abhanden zu kommen, jedenfalls hatte ich mich zu diesem Umschalten in den vorangegangenen Jahren, wie regelmäßige Besucher meiner Website wissen, immer seltener aufgerafft, so dass in der laufenden Chronik immer wieder große Lücken klafften.

Nach einigem Überlegen und Herumprobieren entschied ich mich schließlich, Nägel mit Köpfen zu machen und meine Homepage umfassend neu zugestalten. Ich habe mir ein hübsches kleines "Content Management System" zugelegt, um mich künftig weniger mit dem rein technischen Gefrickel und mehr mit dem Erzeugen von Content - zu deutsch: Text - zu beschäftigen, was ich sowieso lieber tue.

Was ist nun anders? Abgesehen von der Gestaltung, der durchgehend einheitlichen Menüführung und der für mich weitaus leichteren Handhabung - von der Sie nichts haben (außer vielleicht, dass ich mich künftig eventuell zu größerer Aktualität aufraffe), ist im Grunde alles noch fast so, wie es war. Oder wird demnächst wieder so sein. Bloß eben ein wenig anders anders angeordnet - logischer, hoffe ich. Es sind noch nicht alle Sachen umgezogen, aber die kommen alle früher oder später wieder.

Im Augenblick wird der eine oder andere die Fragen und Antworten zum Schreiben vermissen: Keine Sorge, die kommen auch wieder. Dafür gibt es einstweilen - neu - die Artikel über das Schreiben, die ich für die Zeitschrift "phantastisch!" geschrieben habe und die dort erstmals erschienen sind.