Erinnerung an die Frankfurter Buchmesse

Am Buchmessefreitag war ich in Frankfurt, um mitzuhelfen, die Werbetrommel für "Aquamarin" zu rühren. Eine Aktion war eine Lesung mit Gespräch im Lesezelt, begleitet von einem Kamerateam, weswegen es jetzt dieses nette Video als Andenken gibt:

Lesebotschafter

Unmöglich, denkt man, wenn man erfährt, dass es 7,5 Millionen funktionale Analphabeten in Deutschland geben soll. Traurig stimmt, dass 42 Prozent aller Eltern ihren Kindern nur selten oder gar nicht vorlesen (immerhin heißt das, dass 58 Prozent es tun). Und nur eine Person von fünfen liest regelmäßig Bücher: Das sind alles Zahlen, die man als Schriftsteller nicht anders als mit Unbehagen zur Kenntnis nehmen kann. Nicht lesen zu können, keinen Zugang zu Geschriebenem zu haben bedeutet, von einem großen und wichtigen Teil des Lebens ausgeschlossen zu sein – von der entgehenden Freude, die einem so nur das Lesen verschaffen kann, ganz zu schweigen.

Seit rund 30 Jahren versucht die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stehende Stiftung Lesen, diese Situation zu verbessern, mit wissenschaftlichen Studien, breit angelegten Initiativen und regelmäßigen Aktionen wie etwa dem bundesweiten Vorlesetag. Die Stiftung ist nun unlängst an mich herangetreten, ob ich mich nicht einreihen wolle unter die Lesebotschafter, die sich mit ihrem Namen, ihrem Gesicht und einem Testimonial hinter die Ziele der Stiftung stellen – ein Ansinnen, dem ich natürlich gern entsprochen habe. Und so bin ich nunmehr offiziell Lesebotschafter.

Ich habe lange gegrübelt, was ich schreiben soll; man hat ja nicht unbegrenzt Platz. Natürlich gehören auch bei mir Kindheitserinnerungen an die Zeit, in der ich die Welt der Bücher entdeckt habe, zu meinen prägendsten und glücklichsten Erfahrungen; andernfalls wäre ich wohl kaum selber Schriftsteller geworden. Nach gründlichem Überlegen beschloss ich aber, mit meinem Appell doch lieber in eine andere Richtung zu zielen, in eine, an der mir ebenfalls viel liegt, die aber, sagen wir, noch etwas unterrepräsentiert ist. Denn: Was nützt es, lesen zu können, wenn man(n) es nicht tut – zumindest nicht zum eigenen Wohl und Vergnügen?

Perry Rhodan-Doppelschlag!

Wie unlängst angekündigt, stehen ja zwei Perry Rhodan-Romane von mir ins Haus, und nun ist es soweit: Ab heute ist Band 2812 im Handel, nächsten Freitag, am 17. Juli also, folgt Band 2813. Und ich hoffe, es wird mir gelingen, so viel Spannung aufzubauen, dass jeder danach auch noch zumindest die beiden Romane von Verena Themsen lesen wird, um zu erfahren, wie die ganze Geschichte ausgeht.

So sehen die Hefte aus – grandiose Cover, wie ich finde:

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Ich wünsche allen Rhodan-Fans viel Spaß bei der Lektüre!

Zum Tod von Wolfgang Jeschke

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Wäre alles so gelaufen wie geplant, hätten wir uns in drei Wochen auf dem Wetzkon II getroffen, wo er als Ehrengast eingeladen war, der Ehrengast schlechthin zum sechzigjährigen Jubiläum des SFCD, des Science-Fiction Clubs Deutschland. Doch das Schicksal folgt menschlichen Plänen nicht: Vergangenen Mittwoch, am 10. Juni 2015, ist Wolfgang Jeschke, der die Science Fiction in Deutschland geprägt hat wie niemand sonst, im Alter von 78 Jahren gestorben.

Als Schriftsteller wird man oft gefragt, welche Autoren einen beeinflusst haben, und wenn man versucht, darauf zu antworten, fallen einem vor allem Autoren ein, an denen man sich stilistisch orientiert oder denen man nachzueifern versucht hat. So jemand war Wolfgang Jeschke in meinem Pantheon nicht – und doch ist er wahrscheinlich derjenige, der den nachhaltigsten Einfluss auf meinen Weg gehabt hat.

Zuallererst als Autor: Noch heute ist eines der aufwühlendsten Leseerlebnisse, an das ich mich erinnere, jenes, wie mir als Jugendlicher eine Kurzgeschichtensammlung mit allerlei Zeitreisen in die Hände fiel, deren Geschichten so ganz anders waren als die schlichten Weltraumabenteuer, die ich bis dahin gelesen hatte. Erst viele Jahre später ging mir auf, dass es sich bei besagtem Buch um den Band "Der Zeiter" von Wolfgang Jeschke gehandelt hatte – aber da hatte er mir in seiner Eigenschaft als Herausgeber der Heyne-SF-Reihe schon längst die Regale mit diesen vielen Taschenbüchern mit den schwarzen Rücken gefüllt, die in ihrer Gesamtheit wesentlich geformt haben, was ich unter Science Fiction verstehe.

Der entscheidendste Einfluss aber war zweifellos der, dass er mir in einem entscheidenden Moment – als gleich zwei Verlage, darunter sein Heyne-Verlag, meinen zweiten Roman "Solarstation" haben wollten – riet: "Herr Eschbach, Sie brauchen einen Agenten." Und mich an seine Agentur, die Agentur Schlück, weiterempfahl, die mich seither (bestens) vertritt. Wie wichtig und richtig dieser Schritt war, der mir damals von selber bestimmt nicht eingefallen wäre, habe ich erst viel später begriffen. Nochmals danke, Wolfgang.

Ach ja, und als mir eines Tages auffiel, dass in meinen Bücherregalen – die nach Autoren geordnet sind – die Werke von Wolfgang Jeschke so viel Platz einnehmen wie sonst nur noch die von zwei, drei anderen Autoren (und damit mich das niemand fragen muss: diese anderen heißen Stephen King, John Grisham und Allistair MacLean), wunderte mich das nicht wirklich, und auch nicht, dass es ganz unbemerkt passiert war. Irgendwie ist sogar das typisch dafür, wie er gewirkt hat.

Persönlich begegnet sind wir uns nur ab und zu – nicht oft genug –, aber er war trotzdem immer irgendwie da. Und jetzt ist er es nicht mehr.

Es wird eine Weile dauern, bis ich das ganz begreife.

(Das Foto oben entstand 2001 in Stuttgart anlässlich der Vorstellung meines damals bei Heyne erschienenen Romans "Quest", zu der Wolfgang Jeschke eigens angereist ist. Aufgenommen hat es, vermute ich, Peter Fleissner.)

Heftroman-Alarm!

Heute darf ich ein bisschen mehr über das andere Projekt erzählen, das mich in diesem Frühjahr beschäftigt hat: Und zwar durfte ich mal wieder einen Ausflug in die Welt von Perry Rhodan machen – wobei es diesmal eine Geschichte zu erzählen gab, mit der wohl kaum jemand rechnen dürfte. Auch mich selbst hat die Idee der Expokraten verblüfft … aber mehr verrate ich im Augenblick noch nicht.

Nur so viel: Zur Abwechslung habe ich diesmal gleich zwei PR-Romane geschrieben, und zwar die Bände 2812 und 2813. Dennoch kann man nicht wirklich von einem "Doppelband" sprechen, denn einerseits schildert jedes Heft ein eigenständige Abenteuer, andererseits sind diese Teil einer größeren Episode, die insgesamt 4 Bände umfasst, wobei die beiden anderen Bände von der hier schon mal positiv erwähnten Verena Themsen geschrieben werden. Also, eigentlich werden wir es eher mit einem "Viererband" zu tun haben, von dem Verena und ich jeweils eine Hälfte verfasst haben.

Mehr Infos folgen, sobald sie spruchreif sind!

Aufbruchsstimmung

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Zwei spannende Projekte und eine überaus hartnäckige Bronchitis haben mich in diesem Frühjahr bis jetzt, nun ja, "in Atem gehalten", und über zumindest eines der Projekte kann ich inzwischen auch schon ein bisschen was erzählen: Es erscheint – was aufmerksame Beobachter meines Veröffentlichungsrhythmus wenig erstaunen wird – in Bälde wieder einmal ein Jugendroman von mir, wieder bei Arena, wo er auch einer der Spitzentitel im diesjährigen Herbstprogramm ist: "Aquamarin".

Dazu wurde schon angemerkt, mein Wohnsitz hier an den Ufern des Atlantiks schiene sich doch allmählich auf meine Sujets auszuwirken, denn nachdem meine bisherigen Romane schwerpunktmäßig eher in Wüstengegenden spielten ("Jesus Video", "Marsprojekt", "Ausgebrannt" usw.), tauchten in "Herr aller Dinge" immerhin schon mal Inseln auf, und "Aquamarin" spielt, o Wunder, in einer Stadt an den Ufern des … nein, des Pazifiks, und sogar unter Wasser …!

Über das zweite Projekt werde ich mehr verraten, sobald ich darf. Was die Bronchitis anbelangt, kann ich vermelden, dass sie überwunden ist.

Aber nun geht es erst mal nach Saint-Malo, mitten hinein ins Gewühle des großen Literaturfestivals "Étonnants Voyageurs"

Nobelpreis für alle!

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Und gleich noch einmal ist eine Preisaktion zu vermelden: Diesmal betrifft es meinen 2005 erschienenen Roman "Der Nobelpreis", den es diesmal für nur € 0,99 in elektrischer Form gibt – allerdings nur bis kommenden Montag, den 9. März.

Wieder arbeitet Bastei-Lübbe mit dem"Google Play Shop" zusammen, aber wieder gilt: Denselben Preis werden Sie auch bei allen anderen eBook-Portalen finden, denn die Buchpreisbindung bindet auch nach unten.

Also, ich finde: Wer noch keinen Nobelpreis hat, sollte spätestens jetzt zuschlagen!

Neue Fragen und Antworten

Es hat sich jetzt lange nichts getan hier auf der Website, was daran lag, dass mich gewisse neue Projekte sehr beschäftigt haben – Projekte, über die ich momentan noch nichts erzählen kann, darf und will. Um dennoch mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben, habe ich alte Dateien ausgegraben mit Fragen, die man mir irgendwann zu diversen aufs Schreiben bezogenen Themen gestellt hat, und meinen Antworten darauf, und damit meine Rubrik "Fragen und Antworten" auf dieser Webseite erweitert, die sich nach wie vor großen Zuspruchs erfreut.

Neu hinzugekommen sind nun Überlegungen dazu, wie man als Autor besser werden kann, wie man Ablehnungen besser verkraftet, was man im Umgang mit Literaturagenten beachten sollte, was es zu verschiedenen Genres und Märkten zu sagen gibt, was generell einer schriftstellerischen Karriere zu- oder abträglich sein mag, was es mit Pseudonymen auf sich hat sowie einiges zum Thema Übersetzungen sowie Film, TV und Drehbuch. Ein paar Antworten gibt es zu eher persönlichen Fragen, ein paar zu eher haarsträubenden Fragen, und schließlich gab es ein paar Fragen und Antworten, die in keine andere Rubrik gepasst haben.

Ich wünsche erhellende Lektüre.