Phantastischer Aufruf
(Tisch und Sessel
bestehen übrigen aus Restbestands-Büchern, die
ansonsten makuliert worden wären: Derartiger Umgang
mit Druckerzeugnissen ist also nicht üblich, sondern
war in diesem Fall eine kreative Recycling-Maßnahme.
Wer die Bücher lesen will, findet sie alle auch im
Regal.)
Wie gesagt: Ein Glück, dass ich nicht in Wetzlar
wohne – ich fürchte, ich würde keine Zeile mehr
schreiben, sondern nur noch von morgens bis abends in
der Phantastischen Bibliothek sitzen und lesen. Wer
je in die Gegend kommt, sollte sich einen Besuch auf
keinen Fall entgehen lassen, und wer z.B.
Literaturwissenschaft studiert und eine Arbeit
schreiben will, die mit phantastischer Literatur zu
tun hat, ist für ein Quellenstudium hier an der
bestmöglichen Adresse.
Diese "spinnerte" Einrichtung ist eine eigenständige
gemeinnützige Stiftung – und hat es wie alle
Stiftungen in der heutigen Zeit der Minuszinsen nicht
leicht. Einerseits wachsen die Aufgaben (und die
Bestände – woran ich z.B. ja auch mit schuld bin),
andererseits sinken die Einnahmen. Ihrer weiteren
Arbeit könnte eine dicke Finanzspritze also guttun –
und damit sind wir beim Thema:
Viele namhafte Autoren, die – wie ich – dieser
Bibliothek seit Jahren freundschaftlich verbunden
sind, haben eine großangelegte Spendenaktion
vereinbart, mit der wir die Phantasten in Wetzlar
unterstützen wollen, und gemeinsam mit den anderen
(wer das ist, erfährt man durch einen Klick auf obige
Grafik oder unter http://spenden.phantastik.eu)
bitte ich Sie um Ihre Mitwirkung. Wir wollen nicht
mit der Höhe von Einzelspenden punkten, sondern
mit der Anzahl der Spender, um zu zeigen,
was die Gemeinschaft der Leser phantastischer
Literatur auf die Beine stellen kann. Ich würde
mich deshalb sehr freuen, wenn sich möglichst
viele Besucher meiner Website beteiligen und eine
Spende von 11,11 Euro überweisen würden: Ungefähr
das also, was ein Taschenbuch kostet, keine große
Ausgabe für den Einzelnen. Wir hoffen auf den aus
den Märchen bekannten Effekt, dass viele dünne
Haare, wenn es nur genug sind, miteinander
verflochten auch ein dickes, stabiles Tau ergeben.
Das Stichwort "Haare" sei auch gleich die Überleitung
zu einem speziellen "Goodie": Um denen, die gern mehr
tun würden, einen Anreiz zu bieten, diesem Impuls zu
folgen, haben verschiedene Autoren verschiedene Dinge
mit Sammlerwert zur Verfügung gestellt, die unter
denen verlost werden, die einen bestimmten, höheren
Betrag spenden. Wie das genau funktioniert, ist auf
der Seite mit den Goodies erklärt.
Ich habe für die Aktion eines der
Original-Typoskripte meines ersten Romans
"Die
Haarteppichknüpfer"
zur Verfügung gestellt, das so aussieht:
Die Geschichte dahinter ist folgende: Als ich damals
den Roman fertiggestellt hatte, habe ich das
Manuskript 7mal doppelseitig kopiert (was man nicht
tun sollte, eine Manuskriptseite hat keine Rückseite)
und im Copyshop binden lassen (was man erst recht
nicht tun sollte) und diese 7 Bände dann mitsamt
einem Begleitschreiben auf die Reise zu den Verlagen
geschickt, bei denen ich mir eine Veröffentlichung
vorstellen konnte (diesbezüglich hatte ich damals
eine sehr elastische Phantasie). Damals war es noch
üblich, Manuskripte bei Ablehnung zurückzuschicken,
und da meine Verlagsliste natürlich weitaus mehr als
7 Namen umfasste, habe ich jedes Typoskript, das
zurückkam, gleich wieder hinausgeschickt. Die meisten
kamen irgendwann nicht mehr zurück, einige aber doch,
und das am besten erhaltene davon kann nun gewinnen,
wer € 99,18 an die Phantastische Bibliothek
Wetzlar spendet, parallel dazu ein Mail
hinschickt, dass man sich für das
"Haarteppichknüpfer"-Typoskripts interessiert, und
– Glück hat.
Die Aktion läuft bis zum 11. Oktober
2016. Ich drücke die Daumen.